A Symphony That is Life

Alles strebt zum Chaose hin. Wir sind haltlose Kinder in den unendlichen Weiten des Kosmos. Unendliche Möglichkeiten. Zerpflückt und zerrieben zwischen Extremen, worüber wir tatsächlich glauben, etwas zu wissen. Was für ein Durcheinander!

Die einzigen zwei Sachen, die irgendwie klar zu sein scheinen:

Ich bin durch eine Mutter in diese Welt geboren, entstanden aus einem Ei und einem Samen. Die Sache mit dem Ei und dem Samen bzw. dem Samen und dem fruchtbaren Boden, die scheint nicht mal nur mich als Mensch zu betreffen.

Ich lebe hier. Am Main. Im Tal zwischen den beiden Mittelgebirgen Haßberge und Steigerwald, am Fuße des Steigerwalds.

Das war nicht immer so. Ich lebte mal an der Regnitz, am Rhein, mal am Neckar, am River Avon, am Chrysochous, am Meer. Und von allen Wassern aus, war ich immer die vom alten Main. Und von allen Wäldern aus, war ich immer die, die aufwuchs zwischen Haßbergen und Steigerwald. Und die Bäume waren unterschiedlich und doch immer die selben. Wie die Wasser. Zu Hause war ich an all diesen Orten. Mich zu verorten, das war nur bedingt meine Entscheidung. Es ist, wie es ist. Eine Bewegung von einem Ursprung aus, der sich überall in allem widerspiegelt, widerhallt.

Ich bin Teil einer Symphony. A Symphony That Is Life.

- Hier gerne Bittersweet Symphony von The Verve hören -

Ton. Bewegung. Schwingung.

Ich verursache Resonanz und ich resoniere.

Mit jedem Wort, mit jedem Atemzug, jeder noch so kleinen Bewegung.

Ich bin ein Kosmos in einem Kosmos in einem Kosmos.

Und was für mich gilt, gilt für jedes Lebewesen. Jedes. Einzelne.

Diese Symphonie speist sich aus allem, was lebt. Jeder Amöbe. Jedem Grashalm. Jedem Bakterium, jedem Virus, jedem Tier, jeder Pflanze. Jedem Menschen. Jedem Sack Reis, der in China umfällt.

Diese Symphonie ist nicht zu fassen.

Ganz am Ende führt uns alles zum gleichen Anfang. Dem ersten Ton. Der ersten Bewegung. The first swirl, Ursprung. Essenz. Origin. Irgendwo an einem Punkt der Geschichte treffen sie sich alle. Jede einzelne unserer Linien läuft dort zusammen. Dort, wo Herkunft keine Rolle spielt, weil dort alles beginnt. Dort, wo wir alle noch eine Familie waren, ein Tribe, ein Stamm. Der Stamm, von dem die Äste wuchsen und die Samen sich im Winde verwehten. Auf zu neuen Orten wehten sie und brachten neue Stämme hervor. Bis sie vergaßen und bis sie sich wieder entsannen. Bis heute.

Eine Symphonie, die einem Durcheinander gleicht. In der die vollkommene Harmonie klingt, unhörbar, überhörbar.

Das große Ganze, dessen Teil ich unweigerlich bin, entzieht sich ganz und gar meiner Kontrolle.

Ich kann es nicht kontrollieren, Ich bin die Kontrolle.

Ich kann es nicht beschreiben. Ich bin das Wort.

Ich kann es nicht sehen. Ich bin.

Ende einer Linie und ihr Beginn. Ich mache einen Punkt.

Ich sehe dankbar auf die Linien zurück und sie würdigen voller Demut und Freude ihre Schöpfung. Die ich bin.

Es ist mir eine Ehre, auf meiner Mutter Boden zu wandeln und, in ihrem Schoß geschützt, reich von ihr genährt zu sein. Es ist mir eine Freude, meines Vaters Luft zu atmen, in seinem Licht zu wachsen und zu gedeihen. Es ist ein Privileg, an euren Feuern zu tanzen und euren Wassern zu huldigen.

Ich bin das Werk eures Wohlwollens und der Akt eurer Freude. Ich lebe in der Gunst des Augenblicks, jedes Augenblicks, der mir geschenkt. Es ist ein fantastisches Kunstwerk, orchestriert von Künstlern, die die Kunst selbst sind und deren Kunst, die sie erschaffen.

Diese Symphonie ist nicht zu fassen. Und in ihrer Komplexität und in ihrer Schönheit nicht zu überbieten. Ein Gewebe feinsten Gespinstes. Spinnerinnen des Daseins sind wir. Töne und Tonus des Stücks. Eine große Sekunde in Äonen.

Das ist eine Ode an das Leben. An und für sich.

Ein Lied über Liebe.

Barbara Sennert
Krafttier Faultier. Zaunreiterin. Reichlich Abenteuerlustig.

Meine Lieblingsfragen im Leben waren schon immer „Wer bin ich?“ und „Was tu’ ich hier?“.

Mein erster Blog titelte “Her mit dem schönen Leben!”.

Mit mir lässt sich gut tanzen und bis zum Morgengrauen durchquasseln über Gott und die Welt. Mit mir lässt sich auch gut wüten und zürnen. Ich mag Tacheles - offen, ehrlich und gerade heraus. Auf jeden Fall ist mit mir gut ankommen. Nicht erst, wenn... dann… Sondern jetzt gleich hier!

https://www.bq-sennert.de/barbara-sennert
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Es ist alles nicht echt